Geschichte der Osteopathie in der Schweiz

In der Schweiz wird die Osteopathie seit dem Ende der 1980er-Jahre praktiziert. Mittlerweile ist der Beruf auf Bundesebene anerkannt und zum festen Bestandteil unseres Gesundheitssystems geworden.

2020

Meilenstein für die Osteopathie mit der Aufnahme ins Gesundheitsberufegesetz (GesBG)

Am 1. Februar 2020 trat das neue Gesundheitsberufegesetz (GesBG) in Kraft. Um die Qualität in der Gesundheitsversorgung zu gewährleisten, legt es für die Osteopathie sowie für sieben weitere Gesundheitsberufe schweizweit einheitliche Anforderungen an die Ausbildung und die fachlich berufsbefähigende Berufsausübung fest. Osteopath*innen übernehmen nach einem fünfjährigen Masterstudium die Aufgaben als ganzheitliche Erstversorgende und leisten damit einen zentralen Beitrag an die integrierte Versorgung.

» Loi sur les professions de la santé (LPSan) et et ses dispositions d’exécution sont en vigueur

» Gesundheitsberufegesetz GesBG und Ausführungsrecht sind in Kraft

2014

Erster Studiengang in Osteopathie an der Fachhochschule in Freiburg

Um in der Schweiz eine Ausbildung auf hohem Niveau anzubieten, wurde an der Hochschule für Gesundheit in Freiburg, welche Teil der Fachhochschule Westschweiz (HES-SO) ist, ein Studiengang in Osteopathie eingerichtet. Das zweisprachige Studium (Französisch-Deutsch) ist das einzige, welches die Berufsausübung in der Schweiz ermöglicht.

Auf der Bachelorstufe erwerben die Studierenden die notwendigen theoretischen und praktischen Grundkompetenzen, um danach die klinische Osteopathieausbildung auf Masterniveau zu absolvieren. 

» La formation de la Haute école de santé Fribourg sur le site de la HES-SO

» Mehr über das Studium der Hochschule für Gesundheit Freiburg auf der Webseite der HES-SO

2006

Interkantonale Anerkennung der Osteopathie

Osteopath*innen werden durch die Schweizerische Konferenz der kantonalen Gesundheitsdirektorinnen und -direktoren (GDK) als in eigener fachlicher Verantwortung tätige Gesundheitsfachpersonen anerkannt. Durch diese neue Regelung wird der vormals in verschiedenen Kantonen sehr unterschiedliche Status der Osteopath*innen harmonisiert.

In den meisten Kantonen wird die Osteopathie im kantonalen Gesundheitsgesetz als Gesundheitsberuf anerkannt. Die Berufsbewilligung ist an das interkantonale Diplom (GDK) oder einen gleichwertigen ausländischen Titel geknüpft.

2005

Gründung des Schweizerischen Verbands der Osteopathen (SVO)

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Der SVO wird gegründet, um verschiedene existierende Berufsverbände in einem einzigen, massgeblichen Dachverband zusammenzuführen, welcher den Beruf verbindlich vertreten kann. 2019 zählt der SVO über 800 Mitglieder und hat sich als Fürsprecher der Osteopath*innen bei politischen Instanzen und Behörden im ganzen Land etabliert.

1991

Gründung der École Suisse d’Ostéopathie

Die Osteopathie, welche in der Schweiz seit Ende der 1980er-Jahre praktiziert wird, verfügt nun über eine Ausbildungsstätte. Die Vollzeitausbildung dauert 5 Jahre.

1917

Entwicklung in Europa

Die Osteopathie wird in Europa durch John-Martin Littlejohn eingeführt, einem der ersten Schüler von Andrew Taylor Still, dem Vater der Osteopathie. Littlejohn gründet in London die erste Osteopathieschule Europas.

1874

Geburt der Osteopathie

Die Osteopathie entsteht Ende des 19. Jahrhunderts in den Vereinigten Staaten, angeregt vom Arzt Andrew Taylor Still.

1864 erliegen vier Mitglieder seiner Familie einer Meningitis. Die Machtlosigkeit der Ärzte veranlasst Still dazu, die Funktionsweise des menschlichen Körpers zu hinterfragen. 1874 entwickelt er die Grundlagen der Osteopathie, basierend auf seiner umfassenden Kenntnis der menschlichen Anatomie und Physiologie.

Er verlässt die Schulmedizin und widmet sich ganz seinem osteopathischen Ansatz. 1892 gründet er die erste Osteopathieschule der Welt, die American School of Osteopathy in Kirksville. Die Osteopathie entwickelt sich in den USA im Laufe des 20. Jahrhunderts stetig weiter und ihre Praxis wird in allen Bundesstaaten zugelassen.

Den Verband kontaktieren
Geschäftsstelle Schweizerischer Osteopathieverband 
Rütihubelweg 10
3634 Thierachern
Mo-Fr 09.00 – 12.30 Uhr