Medienmitteilung: Zweiter Masterstudiengang für Osteopathie in der Schweiz

Osteopathie-Ausbildung nun auch in der Deutschschweiz möglich

                    Bern, 22. Juni 2021. Heute gaben die Fachhochschule Südschweiz (SUPSI) und die Fernfachhochschule Schweiz (FFHS) bekannt, dass voraussichtlich ab 2022 Osteopa-thie in der Schweiz auch in deutscher Sprache studiert werden kann. Der Schweizeri-sche Verband der Osteopath*innen (SVO-FSO) freut sich über diesen Entscheid, da bisher die Ausbildungsplätze gemessen an der Nachfrage zu knapp waren.

                    Nach der Romandie erhält nun auch die Deutschschweiz einen Osteopathie-Studiengang mit Masterabschluss. Voraussichtlich ab nächstem Sommer kann Osteopathie neben Freiburg auch in Zürich studiert werden. Mit dem zweiten Studiengang können gleich zwei wichtige Ziele erreicht werden. Zum einen wird die Zahl der Ausbildungsplätze von bisher 30 auf 60 verdoppelt. Zum anderen gibt es so nun endlich auch in der Schweiz die Möglichkeit, das Studium in deutscher Sprache zu absolvieren. So kann der steigenden Nachfrage nach der Osteopathie-Ausbildung – gerade in der Deutschschweiz – optimal begegnet und der Angebotsmangel behoben werden. «Dieser zweite Studiengang ist ein wichtiger Meilenstein für die Etablierung unseres Berufes in der ganzen Schweiz», erklärt Sebastian Byrde, Präsident des Schweizerischen Verbands der Osteopath*innen (SVO-FSO) und selber Osteopath mit eigener Praxis. «Der SVO-FSO hat dieses wichtige Projekt sowohl finanziell als auch mit personellen Ressourcen in den letzten Jahren unterstützt. Insbesondere die Mitglieder des Verbands in der Deutschschweiz haben aktiv an der Ausarbeitung des Studiengangs mitgearbeitet.»  


                    Masterabschluss sichert Qualität der Ausbildung für Arbeit als Erstversorgende 

                    Die Ausbildung zur Osteopathin respektive zum Osteopathen ist in der Schweiz ein fünfjähriges Vollzeitstudium mit Masterabschluss. Das Masterstudium trägt massgeblich zur Qualität der Profession bei und stellt sicher, dass die Berufspraktiker*innen den Anforderungen des komplexer werdenden Gesundheitswesens entsprechen. Es befähigt die Osteopath*innen nach dem erfolgreichen Abschluss als ganzheitliche Erstversorgende tätig zu sein und damit einen zentralen Beitrag zur integrierten Versorgung zu leisten. Der Bund bestätigte den Stellenwert der Osteopath*innen 2020 mit der Aufnahme der Osteopathie ins Gesundheitsberufegesetz (GesBG) und anerkannte sie damit als systemrelevante Akteure im Gesundheitswesen.  


                    Erprobte Ausbildung dank Erfahrungen aus Fribourg 

                    Die HES in Fribourg bietet den Studiengang seit 2014 an, so dass bereits erste Erfahrungswerte vorliegen. 2019 schlossen dort erstmals gut 20 Masterabsolvierende ab. Der Studiengang ist ein Erfolgsmodell, denn es ist den Verantwortlichen gelungen, die langjährige und ganzheitliche Tradition der Osteopathie mit den aktuellen Anforderungen für die interprofessionelle Zusammenarbeit zu kombinieren. Der neue Studiengang in Zürich folgt den gleichen Prinzipien, wird jedoch durch den an der Fernfachhochschule in über 20 Jahren erprobten Blended-Learning Ansatz mit einer Kombination aus Selbst- und Präsenzstudium eine wertvolle Ergänzung darstellen. 



                    Über den Beruf der Osteopathie

                    Die Osteopathie basiert auf den Grundlagen der Schulmedizin. Sie arbeitet mit spezifischen manuellen Techniken und nimmt eine personenzentrierte und ganzheitliche Perspektive ein, die das funktionelle Gleichgewicht aller Strukturen und Kreisläufe des menschlichen Körpers betrachtet. Osteopath*innen sind fähig, nicht nur mechanische Blockaden des Bewegungsapparates, sondern auch Bewegungseinschränkungen anderer Systeme (etwa auch rund um die Organe) zu behandeln. Ihren Beruf üben sie beispielsweise in einer eigenen osteopathischen Praxis, in einer Gemeinschaftspraxis (oft kombiniert mit Berufen aus anderen Fachbereichen) oder in Gesundheitseinrichtungen wie Spitälern oder Pflegeheimen aus. In ihrer Rolle als Erstversorgende nehmen Osteopath*innen eine sorgfältige Anamnese und Differenzialdiagnose vor, beurteilen den Menschen ganzheitlich und kommunizieren offen, verständlich und transparent. Als erste Anlaufstelle bei Beschwerden fungieren die Fachpersonen als Drehscheibe zwischen den verschiedenen involvierten Gesundheitsakteuren. Osteopath*innen bringen eine gesundheitsfördernde und präventive Perspektive in die Behandlung ein. 




                    Den Verband kontaktieren
                    Geschäftsstelle Schweizerischer Osteopathieverband 
                    Rütihubelweg 10
                    3634 Thierachern
                    Mo-Fr 09.00 – 12.30 Uhr